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Samstag, 30. Januar 2010

Tag 137: "Ein Zeichen, dass der Antizionismus in der Linkspartei alles andere als überwunden ist"

"Wer am Tag der Befreiung von Auschwitz nicht willens ist, während der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag dem israelischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger Simon Peres den nötigen Respekt zu bezeugen, der ist für mich nicht wählbar", sagte der sächsische Bundestagsabgeordnete Michael Leutert der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Auch drei weitere Abgeordnete - Christine Buchholz, Sevim Dagdelen und Heike Hänsel - haben sich nicht für Peres erhoben" - gut, dass dies in der Linkspartei nicht bei allen unwidersprochen blieb.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Dazu passt auch, dass jüngst der Linkspartei-Abgeordnete Gercke den israelischen Außenminister mit Alt-Nazis verglich. Der folgende Satz ist dann ein Beleg dafür, warum es noch auf Jahrzehnte undenkbar ist, der Linkspartei Verantwortung für Deutschland, insbesondere die Außenpolitik der Bundesrepublik, zu übertragen: "Die LINKE ist gegen die gemeinsamen Konsultationen der Bundesregierung mit der israelischen Regierung, die erst seit Angela Merkels Kanzlerschaft eingeführt wurden."

Siehe: Abgeordnetenwatch

Hinweise:
Die außergewöhnlich beeindruckende Rede des 87-jährigen Friedensnobelpreisträgers Simon Peres im Deutschen Bundestag ist im Webportal des Bundestages abrufbar.


Zur unheiligen Tradition des Antizionismus, die die Linkspartei so nahtlos von der PDS übernimmt, vgl.
  • Doris Seichter: Juden im Machtspiel des SED-Apparats, in: Einsichten und Perspektiven 1/2007

  • Angelika Timm, Ein ambivalentes Verhältnis. Juden in der DDR und der Staat Israel, in: Moshe Zuckermann (Hrsg.), Zwischen Politik und Kultur. Juden in der DDR, Göttingen 2002.

    Stefan Meining, Kommunistische Judenpolitik. Die DDR und Israel, Hamburg 2002.

  • Lothar Mertens (Hrsg.): Deutschland und Israel. Ausgewählte Aspekte eines schwierigen Verhältnisses, Berlin 2006.

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