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Freitag, 22. Januar 2010

Tag 131: Nachrichten aus dem RotRoten Biotop (3) - (wenn) Symbolische Politik (Politik ersetzt)

Die Fraktion DIE LINKE hat  Ministerpräsident Platzeck, der den LinksSozen zum Neujahrsempfangs die Ehre gab, ein zweifelhaftes Neujahrsgeschenk übergeben: ein „Mensch ärgere dich nicht“. Dazu gab's natürlich noch eine ERKLÄRUNG, und zwar gleich von zwei SpitzenSozen, die sich so hübsch selbst entlarvt: Die  Fraktionsvorsitzende Kerstin Kaiser und der Parlamentarische Geschäftsführer Christian Görke erklärten u.a.:

"Hin und wieder muss auch in einer Koalition der Eine vorangehen und der Andere nachziehen. Das kann Verdruss bereiten, zuweilen auch Ärger. Damit der aber schnell verfliegt, empfiehlt sich unser Teamspiel. In der volkstümlichen Variante wird es „Mensch ärgere dich nicht“ genannt....
In unserer rot-roten Variante (ausschließlich rote Figuren) liegen Betonung und Ausrufezeichen nach jedem Wort: Mensch! Ärgere ! Dich! Nicht!
Das Spiel hat sich über Jahrhunderte in der Konfliktbewältigung bewährt. Es gilt immerhin als das populärste Gesellschaftsspiel Deutschlands. Damit hat es seinen demokratischen und volksnahen Charakter längst bewiesen - für Volksparteien eine nicht unwichtige Einordnung.
Sollte es also einmal ganz schlimm kommen, wird uns das Spiel gute Dienste leisten, um danach entspannt und konzentriert als rote-rote Mannschaft den politischen Alltag zu meistern." 

Quelle: http://www.dielinke-fraktion.brandenburg.de/


SEIN
oder DESIGN - das ist hier die Frage! Eines ist ja klar: Die Genossen werden viel spielen, jeder will doch Gewinner sein, kann es in diesem speziellen Spiel aber nicht. Sie werden das Siegen-Wollen durch mancherlei sympbolischen Politik-Quark aus der Sympbol-Kiste zu überdecken versuchen. Dazu darf man die Warnung eines prominenten Politikwissenschaftlers zitieren:

"Politik ist nun einmal nicht "pur", gleichsam zum Nennwert zu haben, politisches Sein ohne "Design" nicht vermittelbar. Problematisch wird die Sache allerdings dann, wenn das "politische Design" zu sehr den Blick auf das politische Sein trübt bzw. politisches Sein ersetzt." 

Aus: Ulrich Sarcinelli: Aufklärung und Verschleierung. Anmerkungen zur Symbolischen Politik

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