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Sonntag, 15. November 2009

Tag 81: Reise nach Jerusalem

Mit ihrem Parteitag in Dresden ist die SPD in der Opposition angekommen. Das Fazit lautet:die Partei rückt nach links,doch auf diesen Stühlen sitzen bereits Oskar Lafonaine,Gregor Gysi und die Linke. Die Genossen begeben sich damit auf eine "Reise nach Jerusalem" mit ungewissem Ausgang.
Die sonntägliche Debatte über den Kurs der SPD in der Wirtschafts-und Finanzpolitik, hat rigoros mit der Schröder-Ära abgerechnet. Das allein ist aber noch kein Grund, verprellte Wähler,Symphatisanten und Mitglieder zurückzugewinnen. Die SPD hat ein Glaubwürdigkeitsproblem.
11 Jahre Regierungsbeteiligung im Handstreich wegzuwischen, dokumentiert Beratungsresistenz und zementiert die "Lebenslüge" der Sozialdemokratie. Erhard Eppler brachte es in seiner Rede aus sozialdemokratischer Sicht auf den Punkt:"der wissenschaftlich fundierte und durch die Medien hofierte Marktradikalismus" hat dem sozialistischen Ideal das Rückrat gebrochen. Wer so argumentiert, und frei von Selbstreflexion, die Schuld am Niedergang beim politischen Gegner und der Gesellschaft verortet,der befindet sich auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.

Dresden 15.11.2009
Foto:Pixelio,Semen-Grinberg



Burkhard Mohr
Günter Bannas, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Jens König, STERN
Plaßmann

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