Follow sozendissen on Twitter

Dienstag, 22. September 2009

Tag 47: Wahlgedanken (frei nach H. Heine)

Denk ich ans Wählen in der Nacht,
Dann bin ich in den Schlaf gebracht.
Wo andre sich am Siegen wähnen,
Da kommt mir nur das große Gähnen.

Hier streben zwei ins Kanzleramt
Ganz ohne Streit und ohne Kampf.
Der Harmonie gar kleinster Lohn
War/ist die große Koalition.

Die CDU und SPD,
Die tun sich gerne selber weh.
Der Wunsch der Wähler schier verhallt,
Wenn‘s geht um deren Machterhalt.

Der Wähler ist ein Tunichtgut
Mit einem Bauch gefüllt mit Wut
Ob der Versprechen, die gebrochen:
Drum wird ihm in den Arsch gekrochen.

Er: Steuern rauf! Sie: Steuern runter.
Versprochen wird ganz viel und munter.
Wer’s glaubt wird selig –
Und bleibt dämlich.

Und auch das Farbparteienspiel
bringt mir als Wähler nicht sehr viel.
Denn wer die Wahl zuletzt verliert,
Am Ende wieder koaliert.

Was unterscheidet Prostitution
Von un(s)gewollter Koalition?
Es geht nicht um Befriedigung,
Wir zahl’n für die Verkriegerung.

Was soll ich da als Wähler tun,
Als passiv auf der Couch zu ruhn?
Ich nehm mir einen dicken Joint,
Dann ist die Welt schon wieder „boint“.

Schwarzgelbgrünrot, die Farben fließen.
Wenn alle Wahllokale schließen
Muss jeder sich als Sieger fühlen
Und sein Gemüt am Gegner kühlen.

Ich werd mich trotzdem wieder quälen,
Und sonntags einen Kanzler wählen.
So hält Deutschland seinen Bestand
Und bleibt ein kerngesundes Land.

freundliche Zuarbeit von Spottdrossel - herzlichen Dank

Keine Kommentare: